WasserRettung WasserOrtung EisRettung Einsatzanforderung
Die Kernkompetenz unserer Einheit liegt in der WasserRettung. Die Kreiswasserwacht Augsburg-Stadt, bildet seit September 2015 Hundeführer und Wasserrettungshunde für den Wasserrettungsdienst aus. Die Ausbildung dieser Teams erfolgt durch und unter Anleitung der „Squadra Italiana Cani Salvataggio“ (S.I.C.S.®), der italienischen Schule für Wasserrettungshunde. Die S.I.C.S.® ist europaweit, wenn nicht international führend auf dem Gebiet der Wasserrettungshunde und blickt auf über 30 Jahre Einsatzerfahrung zurück. In dieser Zeit wurden weit über 100 Menschen durch ausgebildete Wasserrettungshunde vor dem Ertrinken gerettet.
Was ist ein Wasserrettungshund?
Anders als herkömmliche Rettungshunde, sind Wasserrettungshunde speziell ausgebildete Hunde, die zur aktiven Rettung von Menschen aus dem Wasser eingesetzt werden und dabei als Hilfsmittel im Wasserrettungsdienst zu sehen sind. Dabei fungiert immer ein Einsatzteam, bestehend aus einem ausgebildetem Wasserretter im Wasserrettungsdienst (Hundeführer) und einem ausgebildetem Wasserrettungshund, zusammen. Dieses Einsatzteam muss auch zusammen die Prüfung des Hundes abgelegt haben.
Der Hund fungiert bei der Rettung als Hilfsmittel des Wasserretters. Während sich der Wasserretter vollumfänglich auf die Fixierung des Patienten konzentrieren kann, übernimmt der Hund das Abschleppen von Retter und Opfer. Die Wasserrettungshunde tragen bei ihrer Arbeit eine spezielle Schwimmweste mit Halteschlaufen und Abseilösen.
Ein Wasserrettungshund erlernt in seiner Ausbildung verschiedene Methoden des Rettens aus dem Wasser von einer und mehreren Personen gleichzeitig, sowohl von Land aus, als auch von einem Motorrettungsboot oder anderweitigen Wassergefährten wie Rescue-Water-Crafts (RWC). Des Weiteren ist ein Wasserrettungshund in der Lage in Not geratene Kleinboote abzuschleppen und die Besatzung somit sicher an Land zu bringen, oder den Einsatzkräfte somit zu ermöglichen auf dem Boot sofort mit einer medizinischen Erstversorgung zu beginnen, z.B. bei reanimationspflichtigen Patienten, während der Hund komplett eigenständig das Boot an das Ufer zieht. Er wird mit allen alltäglichen Rettungsmitteln in der Wasserrettung vertraut gemacht. Zudem ist die Luftrettung (Sprung aus einem Helikopter) ein möglicher Einsatzbereich, auch wenn selbiger nicht durch jedes Einsatzteam geleistet werden kann.
Ein Wasserrettungshund soll keine Rettungsschwimmer/ Wasserretter ersetzen, sondern diese in ihrer Arbeit unterstützen.
Leistungsspektrum im Überblick
Ein ausgebildeter Wasserrettungshund kann:
- eine Person vor dem Ertrinken retten
- mehrere Personen gleichzeitig vor dem Ertrinken retten
- Rettungsmittel zu Notlagen auf dem Wasser zubringen
- in Seenot geratene/ havarierte Kleinboote oder Boote bei denen die Besatzung unter medizinischen Problemen leidet, abschleppen und an das Ufer ziehen. Je nach Hund sind sogar Boote bis zu 1,5 t auf große Strecken möglich
- von Land aus, von allen Arten an Rettungsbooten, von Rescue-WaterCrafts, abgeseilt von einer Brücke oder in Einzelfällen vom Hubschrauber aus eingesetzt werden
- sind in der Lage bis zu 4km Schwimmstrecke zurückzulegen
Vorteile
Wir sehen in den Wasserrettungshunden einen erheblichen Mehrwert in unserer täglichen Arbeit gegen das Ertrinken. Die Vorteile eines Wasserrettungshundes:
- schnelle, sehr starke Schwimmer
- eine Art Hilfsmotor für den Rettungsschwimmer
- Rettungsschwimmer konzentriert sich vollumfänglich auf den Patienten, während der Hund das Schwimmen übernimmt
- Rettungsschwimmer mit Hund oftmals schneller, als mit herkömmlichen Rettungsgeräten
- mit einer Rettung können durch einen Rettungsschwimmer durch Zuhilfenahme des Wasserrettungshundes mehrere Personen gerettet werden
- es können mehrere Rettungen unmittelbar hintereinander durchgeführt werden
- der Hund hat eine sensible Nase für drohende Gefahr (Instinkt!)
Einsatzgebiete
Die Wasserrettungshunde werden im regulären Wachdienst an den Augsburger und bayerischen Badegewässern eingesetzt. Besonderes Augenmerk legen wir hierbei auf die Bestreifung von nicht überwachten Badeseen, um
auch dort den Badespaß für die Erholungssuchende sicherer zu gestalten. Zudem werden die Einsatzteams zur Absicherung von Veranstaltungen an und in Gewässern eingesetzt, wie z.B. beim „Kuhsee Triathlon“ in Augsburg. Grundsätzlich können die Wasserrettungshundeteams in nahezu alle Bereiche des täglichen Wasserrettungsdienstes eingebunden werden.
Anforderungen
Ein potentieller Wasserrettungshund muss gesund und körperlich leistungsfähig sein. Er sollte ein freundliches, temperamentvolles, gut motivierteres Wesen heben. Und ein sehr gutes Sozialverhalten, sowohl innerartlich, als auch gegenüber dem Menschen vorweisen können. Für die körperlich sehr anstrengende Tätigkeit muss der Hund eine Mindestkörpergewicht von 25-30 kg haben.
Anforderung an den Hundeführer: Der Hundeführer muss körperlich und geistig für die Wasserrettung geeignet sein. Er muss die Ausbildung zum Wasserretter im Wasserrettungsdienst erfolgreich durchlaufen.